Langsam wird´s wieder kalt,
ein eiskalter Wind weht durch die Eishalle. Da kann man schon mal den Schal und den
dicken Pulli heraus kramen, denn ab Januar wird´s dazu noch stürmisch. Denn der
HEV gewann lediglich mit 4-2 und das sei ja eigentlich keine Katastrophe aber
man wolle ja nur mal darauf hinweisen weil ab Januar kommen doch die
Oberligisten und da kann man doch mal… au weia!
Ich glaube, es ist für das
Team nicht soo einfach: lässig mit 15-2 die Pänz aus Kölle weggefiedelt und
dann kommt mit Grefrath eine Truppe, die durchaus dem einen oder anderen
Oberligisten mal die Pinne wegziehen könnte. Da muss man als junge Truppe erst
mal die Spannung aufrecht halten können.
Ich als notorischer Nörgler
bin sehr zufrieden mit dem Freitagspiel und auch mit dem Ergebnis: Endlich mal
wieder ´ne enge Kiste und ein guter Gegner. Grefrath stand taktisch astrein,
wartete auf Konter und ab Mitte des zweiten Drittels kam dann auch offensiv
Schwung in die Bude. Obendrein scheint man Torwartlegende Karel Lang zum
niederrheinischen Bezirksbefruchter ernannt zu haben, denn nicht nur Goalie
Ohmann, auch dessen Vertretung legten eine bemerkenswerte Vorstellung aufs
Parkett. Klasse Grefrath – Klasse HEV! Denn endlich hat man mal geduldig sein
Programm heruntergespielt und wurde im zweiten Drittel dann auch belohnt. Wem
das alles zu wenig bling-bling war, hat den Sport nicht verstanden.
Aber wie gesagt – gemeckert
wird immer und natürlich kann man sich darüber auch austauschen – aber bitte
nicht bei facebook! Denn DAS ist nun wirklich Perlen vor die Säue werfen, wie
der nun folgende Tatsachenbericht eindrucksvoll beweist.
Die Idee dahinter ist
nachvollziehbar: Der Verein hat keine Kapazitäten, um ein Forum administrativ
zu begleiten, also veröffentlicht man nun News, Ankündigungen jeglicher Art sehr
zeitnah und flink übers soziale Netzwerk und packt noch ´nen Live-Ticker
obendrauf. Man muss nichts mehr filtern; die unschuldigen Neuigkeiten werden
der Meute zugeworfen und diese darf sie nach Belieben zerfetzen. Eigentlich ist
es eine facebook-Partys, nur umgekehrt: einer lädt zum verbalen Austausch ein,
dann kommen alle und wüten in der Gegend herum und wenn sie weg sind, hat man
einen riesigen Haufen Dreck.
Im Einzelnen sieht die
umgedrehte fb-Party so aus: Die Flyer mit Datum, Uhrzeit und Veranstaltungsort
(zum Beispiel „Livetickerparty am Sonntachabend ab 19h im Haus des
CrossCheckMagazins“) werden verteilt. Kurz nach Beginn stehen IMMER zwei Typen
auf der falschen Strassenseite (vor dem Haus des HEV) und beschweren sich, dass
die Party noch nicht läuft. Durch lautes Herüberrufen erreichen die verwirrten
Wanderer („Hoppla, die Einladung falsch herum gehalten“) sicher das Ziel.
Drinnen geht´s mittlerweile zur Sache; jemand bemängelt dass es erst nach zehn
Minuten etwas zu essen gab und dann sei die Erbsensuppe auch noch etwas fad
gewesen. Diese Kritik kann natürlich nicht so stehen bleiben; der Meckerkopp
solle doch bitte erst mal selber Essen für so viele Leute zubereiten und
überhaupt könne er doch froh sein, überhaupt eingeladen worden zu sein. Ein
Dritter erhebt das Wort; das mit der Suppe stimme aber schon und die Köche
seien für Parties DIESER Art zwar ganz okay, aber für die im Januar startende
Eventreihe würde es nicht reichen. Das entstehende Geschrei wird alle paar
Minuten von einem Blödmann unterbrochen, der sich ständig nach dem Weg zum
Kühlschrank erkundigt weil er zu doof ist, sich den Weg zu merken. Und ich
denke mir: auf diese Party möchte ich nicht mehr. An sich wären sie okay, aber manche
Leute haben einfach keine Manieren!
Und schlimmer noch: die
Rechnung des Herner EV geht nicht auf. Es stimmt: der Verein hat mehr als
zweitausend „Freunde“ alleine bei Gesichtbuch! Und Arschgesichtbuch wurde noch
gar nicht berücksichtigt!!Aber abgesehen davon dass immer die gleichen zwölf
Leute die Party sprengen während das Gros der Partygänger gelangweilt in der
Ecke rumsteht, ist doch der Grossteil des Bekanntenkreises gar nicht erst
erschienen. Weil sie keine Lust auf die Einlasskontrolle und das ständige
Abtasten durch die Security haben, weil sie keine Lust auf ´ne erzwungene
Mitgliedschaft haben oder einfach weil sie sich selbst als altmodisch
betrachten und ihnen die Hallenparties völlig genügen.
Es ist an sich eine tolle
Idee, aber es funktioniert nicht weil nichts Zählbares dabei herauskommt. Auf
eine vom CrossCheckMagazin gepostete Umfrage, wie man die Stadionkneipe
gemütlicher machen könnte, hagelte es haufenweise durchaus gute Ideen (mehr
Speisen, andere Bestuhlung, frischer Anstrich), doch nur wenige beschrieben
auch, WIE man die Ziele erreichen könnte. Das ist nicht schlimm, doch es hilft
nur bedingt, erhöht aber die Erwartungshaltung der Fans. Und schlimmer noch: es
gibt auch ausserhalb von fb ´ne Menge Leute die man involvieren könnte, doch
die erreicht man so nicht. Für schnelle Verfügbarkeit zahlt man derzeit einen
sehr hohen Preis.
Wie gesagt, auch wenn ich
gerne zum Eishockey gehe, so habe ich es doch gerne kuschelig. Ich verweile
wieder komplett in meiner muckeligen Eishallenecke bei all den altmodischen
Verrückten, schlage dem kalten Gemecker die Türe zu und trage meinen schwarzen
Fehldruck-HEV-Schal („ein starks Stück Ruhrgebiet“) ab Januar ausschliesslich
aus modischen Gründen.
Die Informationspolitik des Vereins gibt wirklich Anlaß zur Kritik : Man hat offenbar einfach so festgelegt, dass aktuelle Informationen nur noch via Facebook veröffentlicht werden, die eigene Homepage zum Beispiel dient nur nur pro Forma als Quelle. Und dort kommen die Infos eher vom Crosschek-Hallenmagazin (wo der Pressesprecher aktiv ist) denn vom Verein selber (wo der Pressesprecher aktiv sein sollte). Man legt offenbar viel Wert auf virtuelle Freunde und "Gefällt mir" Klickerei. Wie erklärt man sich aber die Diskrepanz zwischen 2000x virtuellem "Gefällt mir" und 700 echten Zuschauern ? Was hat der Verein oder das Crosscheck von Couchpatatoes wie „Tschantal-Tschakira“ und Sören-Malte, die einen Button klicken, nur weil's möglich ist ?!
AntwortenLöschenBesonders toll war auch die Informationspolitik zum Thema "verspäteter Beginn". Während es beim 1.Mal (Adendorf) noch wenigstens eine kurze Info auf der Homepage gab lies man beim 2.Mal (Darmstadt) die Fans gleich auflaufen - es sei denn man ist bei Facebook, denn dort (und zwar NUR dort!) gab es immer wohl wieder aktuelle Infos zum Stand der Dinge. Da wundert es dann niemanden, wenn sich etliche Fans veralbert fühlen, dann (zu recht) sauer sind, die bereits gekauften Tickets zurückgeben und lieber nach Hause fahren.
Immerhin hat man bei der Verlegung des Frankfurt-Spiels recht zügig reagiert. Als die Meldung über meinen RSS-Reader eintraf wurde diese direkt per Mailverteiler an alle HEV-Kumpels und -Kumpelinen weitergeleitet - und es wurden auch ALLE umgehend informiert: Am Computer, am Handy, am Tablet oder am (internetfähigen) Fernseher - ganz OHNE Facebook !
Das Gegenteil von "gut" ist "gut gedacht" - Zwar kam man dem Wunsch nach einem "Liveticker" nach, allerdings auf die am schlechtesten denkbare Art und Weise : ausgerechnet als Facebook-Posting ! Es fängt schon damit an, dass man erstmal die Seite finden muss, wo diese "Ereignis" stattfinden soll - denn es ja nicht die Seite des HEV (wo man im übrigen nur etwas zu lesen bekommt, wenn man Facebook-Mitglied ist), sondern die Seite des Crosscheck-Magazins. Hat man sich dann durch den Dschungel hierhin durchgeschlagen und das "Liveticker"-Posting dann endlich gefunden stellt man fest, dass man die komplette Seite ständig aktualisieren muss und jedes mal (!) anschließend das "Komm zu Facebook!"-Fenster wegklicken darf - Nervig hoch tausend ! Abschließend darf man sich dann noch an maximal-informativen Kommentaren wie "Auf gehts Herne, kämpfen und siegen" oder Diskussionen über potentielle neue Torhüter für Herne ergötzen - Dinge, die man nicht braucht und vor allem nicht will.
Wie ein echter Liveticker aussieht ist in Dorfmund, bei den Stechmücken oder Krefeld sehen. Kann man bei denen nicht mal nachfragen wo die Ihre Ticker herhaben und dann ggf. gleiches direkt auf der HEV anbieten ???
Schade ist auch, dass z.B. nach dem Kassel-Spiel tagelang kein Bericht auf der Homepage auftauchte und man stattdessen die Gerüchteküche um Schneider und Nieberle kochen lies. Der Informationsfluss verkümmert hier beinahe genauso stark wie die Berichterstattung in der WAZ. Warum eigentlich ?
Zum Sportlichen beschäftigt uns auch noch eine Frage : Antti und Mika hatten wegen einer fehlenden Spielerlaubnis in zivil auf der Bank gesessen. Warum hat man von Vereinsseite aus nicht tags zuvor beim LEV nachgefragt oder ist dort mal eben hingefahren …?
In der Hoffnung auf "kleine Online-Geschenke" des Vereins,
Glück auf, HEV !
PS: Den Twitter-Button auf der HEV-Homepage kann man übrigens mittlerweile in die Tonne hauen, denn dort ist die letzte Info über 2 Jahre (!) alt ...
Nieberle nachträglich noch ein Spiel mehr gesperrt:
AntwortenLöschenhttp://www.derwesten.de/sport/lokalsport/herne-und-wanne-eickel/verband-veraergert-den-hev-id7358180.html
Beim HEV finde ich dazu leider nichts.