Denn nicht etwas Herr Kohl
wurde offiziell präsentiert, vielmehr wurden mit Dennis Schlicht und Damian Schneider
zwei junge, dynamische und erfolgshungrige Herren genau jenes Spielertyps verpflichtet,
der uns alten Säcken schon länger ein Dorn im Auge ist, zeigt er uns doch wie
wir nie waren. Die Herren teilen sich nicht nur das Alter (20) und die
Initialen (oh, bitte!), sondern passen auch exakt in das -zugegebenermaßen finanziell
vorgegebene- Beuteschema des Herner EV.
Dennis Schlicht erlernte
DSMSDW (ab sofort meine offizielle Abkürzung für „die schnellste
Mannschafts-Sportart der Welt“, eine derzeit wieder mal inflationär benutzte
Floskel und ich will ja ´hip´ sein) beim RT Bad Nauheim, ebenso wie sein
Zwillingsbruder Sven. Mit fünfzehn
Jahren folgte aufgrund mangelnder
Perspektive ein Wechsel der Giessener Brüder zum Iserlohner Eishockey-Internat
sowie zeitgleich ein Verbot zur Teilnahme am Ferientraining der Roten Teufel – dort
weiss man halt nachzutreten (siehe auch unter „Liesegang“). In der Saison ´07/´08
wurden die zwei mit Iserlohn Deutscher Jugendmeister.
Jedward (2008) |
Nachdem sie daraufhin noch gemeinsam
für Niesky und Jonsdorf aufliefen,
trennten sich 2010 die Wege der Zwillinge: Sven zog es zu den Fischköppen und
spielt seitdem bei Bremerhaven. Dennis verschlug es ins Ruhrgebiet – erst zu
Königsborn, dann zum Erzrivalen aus Hamm. 2011 befand Frank Gentges ihn gut
genug für die Dortmunder Elche, im März ´12 dann nicht mehr. Immerhin holte der
Verteidiger in 34 Oberliga-Partien 15 Punkte bei 8 Strafminuten. Zwar ist die (ansonsten
von mir hoch geschätzte) RODI-Datenbank der Meinung, Schlicht sei in DO als
Stürmer verpflichtet worden. Doch auch wenn es so wäre, geht die Statistik völlig
in Ordnung.
Wenn man den Namen „Damian
Schneider“ in besagter RODI-DB ähen, nun ja, googelt, ist das Ergebnis weitaus
einsilbiger, denn der gebürtige Essener kennt als Spieler nur die Moskitos und
damit nix Gutes. Glaubt man den Moskitos-Anhängern in meinem Lieblingsforum,
scheint es ziemlich erstaunlich zu sein, dass Essen dem guten Mann lediglich
einen Try-Out-Vertrag für diese Saison anbot. Aber das war wohl nix für ihn und
so zog es ihn ausgerechnet zum Herner EV. Um etwaigen Nörglern zuvorzukommen,
reagierte man fix und warf dem Ex-Moskito flugs einen HEV-Schal um den athletischen
Körper - was leider den Eindruck erweckt, man hätte Damian direkt nach dem Tauchkurs
unterschreiben lassen, den Anzug hat er zumindest noch an.
vorher: klarer Fall von "one size fits not all" nachher: kurz vor der Kampfschwimmerprüfung |
Und auch die hohe Kunst des
Phrasendreschens beherrscht er schon: „„Es wäre natürlich toll, wenn ich auch
mal gegen Essen gewinnen würde. Am besten in der Oberliga-Qualifikations Runde“
– nee nee, Junge, soo einfach ist das auch wieder nicht, da muss schon Leistung
her! Das sollte kein grösseres Problem darstellen, 13 OL-Scorerpunkte und 36 in
der Juniorenbundesliga ist für einen Zwanzigjährigen schon ordentlich. Dazu
gab´s für den Center noch 33 bzw. 28 Strafminuten – nix aussergewöhnliches, der
Gute misst schliesslich 185cm bei 95kg, da kann man es auch mal krachen lassen.
Fazit: auch dieses Jahr
scheint man in Herne ein gutes Händchen für junge Wilde zu haben. Es ist
naheliegend, dass dieses Händchen Frank Petrozza gehört – bei Schlicht ist es
bestätigt und bei Schneider ist es auch nicht auszuschliessen - er wäre gewiss
auch in der Oberliga untergekommen. Und während die ersten bereits jammern „ganz
okay, aber da müssen noch Knaller kommen!“, freue ich mich erst einmal über
diese prima Neuzugänge - und warte weiterhin auf Dennis The Menace, hehe!